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Resolution des Dachverbands afghanischer Kulturvereine in Europa bezüglich eines Treffens von Warlords in Deutschland

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Datum: 08.01.2012
Hürth, Deutschland

Als Reaktion auf ein geplantes Treffen afghanischer Warlords in Berlin, lud der Verein zur Förderung der afghanischen Kultur e.V. zu einer Eilversammlung in Hürth ein. An dieser Versammlung beteiligten sich neben zahlreichen afghanischen Kulturvereinen auch Vertreter der afghanischen Zivilgesellschaft, von Stiftungen zur Verteidigung der Frauenrechte in Afghanistan, und mehrere hundert weitere Afghanen, die außerhalb ihrer Heimat leben.
In dieser Versammlung wurde über das Treffen diskutiert, das am 09.01.2012 in Berlin seitens des ASPEN-Instituts geplant ist und zu dem mit der Beteiligung amerikanischer Kongressabgeordneter, auch deutsche Politiker geladen haben.
Pressemeldungen zufolge lautet der offizielle Titel dieses Treffens “Afghanistan 2014, Möglichkeiten und Probleme”, doch in Wirklichkeit ist die Agenda, dass für Afghanistan das Modell eines föderalen Systems entwickelt und seine Umsetzung geplant wird. Eine weitere erstaunliche Tatsache ist, dass als sogenannte Vertreter der verschiedenen ethnischen Gruppierungen in Afghanistan, bekannte Kriegsverbrecher wie Mohaqeq (der Anführer der Hezb-e Wahdat-Partei), General Abdulraschid Dostum (der Anführer der Dschonbesch-Gruppe), Karim Khalili (der Anführer der Wahdat-e Islami-Partei) und einige Anführer der früheren Nordallianz wie Ahmad Zia Massoud, Abdullah Abdullah, Yonus Qanuni, Amrullah Saleh, Faizullah Zaki, Ata Mohammad Noor, Dr. Hussein Yassa und weitere eingeladen worden sind.
Unter Berücksichtigung der Ansichten jener Afghanen, die zu der in Hürth einberufenen Eilversammlung gekommen waren und nach intensiver Diskussion, haben die afghanischen Kulturvereine in Europa folgende Resolution verabschiedet:

Während wir die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft bezüglich Afghanistan begrüßen und insbesondere die politischen Bemühungen Deutschlands willkommen heißen, ein geeintes, stabiles und prosperierendes Afghanistan zu schaffen, erlauben wir niemandem, für seine eigenen politischen und wirtschaftlichen Absichten, über sensible nationale Angelegenheiten, Treffen mit den afghanischen Kriegsparteien, Verbrechern, und Vertretern von ethnischen Minderheiten abzuhalten, Szenarien zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen.
Wir glauben wie die Mehrheit der anderen Afghanen auch, dass unter Betrachtnahme der heutigen Realität in Afghanistan, die Umsetzung eines föderalen Systems im Land, den Beginn der Teilung Afghanistans und weiterer Instabilität in der Region bedeuten würde. Nur eine starke zentrale Regierung kann ein vereintes und stabiles Afghanistan garantieren.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft und insbesondere die deutsche Regierung auf, die Unterstützung für diese Art von Kriegsverbrechern, die für die Ermordung von tausenden von unschuldigen Menschen verantwortlich sind, aufzugeben und ihre Anstrengungen auf die echten Vertreter aller Stämme in Afghanistan zu konzentrieren und abzustimmen, damit eine dauerhafte Stabilität in Afghanistan geschaffen wird.
Unsere Erwartung und die der Mehrheit des afghanischen Volks ist, dass mit diesen Warlords keine beratenden oder andersartige Konsultationen stattfinden sollen. Stattdessen sollen derartige Warlords vor internationale Gerichtshöfe gestellt werden, damit Gerechtigkeit walten kann.
Wir fordern andere patriotische Afghanen auf, sich gegen die Aktivitäten und Pläne dieser afghanenfeindlichen Gruppierungen zu stellen, sowie ihre Stimme durch Demonstrationen, Protestveranstaltungen und die Massenmedien zu erheben.